Wer den ersten Beitrag unseres Bier-Projekts gelesen hat, weiss, dass wir in zwölf Monaten sechs Manuskripte schreiben. Damit wir nicht ganz hinter unseren Bildschirmen verschwinden und unsere (zukünftigen) Leser doch noch regelmässig etwas von uns zu lesen bekommen, greifen wir zum E-Mail-Marketing.

Dies ist der erste Teil unserer Bier-Marketing-Mini-Serie. In einem zweiten Teil werden wir dir verraten, wie wir das Ganze aus technischer Sicht angehen (Newsletter-Anbieter, WordPress-Integration). Je nach Länge werden wir in einem letzten Beitrag darauf eingehen, mit welchen Inhalten wir unsere E-Mail-Abonnenten füttern.

Ausgangslage

Vor allem Carmen ist es ein Anliegen, dass sie für ihre Leser nicht einfach ein ganzes Jahr abtaucht und nichts von sich blicken lässt. Das ist ja auch verständlich, hat sie doch bereits eine kleine Fanbase, auf die sie zählen kann und die auch mit neuem Lesestoff versorgt werden will. Allerdings ist diese eher klein, gemessen an dem, was sie bereits veröffentlicht hat. Das liegt hauptsächlich daran, dass Carmen bisher kein anhaltendes, buchübergreifendes Werbekonzept verfolgt hat.

Und ich beginne, was die Gefolgschaft von Lesern angeht, praktisch bei null. Zwar habe ich den einen oder anderen treuen Leser (dich!) von diesem Blog hier und von den Kurzgeschichten auf meiner Webseite, aber ansonsten habe ich keine Basis, auf der ich aufbauen kann. Ich unterhalte keine Facebook-Seite (mehr), ich twittere nicht regelmässig, mache keine guten Fotos für Instagram und bin zu träge für Snapchat.

Unsere Ausgangslage ist also bestens geeignet, um das Ergebnis unserer geplanten E-Mail-Marketingmassnahmen nach zwölf Monaten zu analysieren. Wir starten beide quasi ganz am Anfang.

Und du kannst von Anfang mit dabei sein und mitverfolgen, wie sich unsere Marketingmassnahmen (nicht) bewähren. 😉

Motivation und Ziele: Wie gehen wir das an?

Schritt 1: Das Mindset

Ich bin der Meinung, dass Marketing primär bei uns selber beginnt. Wir müssen von der eigenen Idee überzeugt sein, damit wir die Leidenschaft und die Freude auch anderen mitteilen können. Aber eine Idee alleine können wir noch nicht verkaufen. Nicht nur deshalb haben wir uns bald daran gewöhnt, nicht mehr von der Bier-Idee sondern vom Bier-Projekt zu sprechen. Denn: Ein Projekt ist konkreter als nur die Idee.

Aber auch ein Projekt ist nicht brauchbar, wenn es ein Projekt bleibt. Aus dem Projekt sollen schliesslich einmal Produkte entstehen (also diese sechs Manuskripte) — unsere Bier-Produkte. 🙂

Schritt 2: Visualisierung und Ziele

«Think big“ klingt zwar sehr amerikanisch, ist aber für uns ebenfalls ein guter Motivator. Wir malen uns aus, wie wir am Ende, wenn wir die Bücher in unseren Händen halten, diese gesammelt in einen Schuber stellen. Oder wie wir fleissig die Bestellungen signieren und mit Widmungen versehen, mit den Büchern unter den Top 100 der Liste XY sind und beim Einkaufen oder im Tram von begeisterten LeserInnen nach dem Erscheinungstermin des nächsten Buches gefragt werden.

Natürlich sind viele dieser Vorstellungen nicht ausschliesslich von uns alleine, sondern auch zu einem Teil von anderen Faktoren abhängig, die wir nicht beeinflussen können. Aber es ist trotzdem wichtig, ein Ziel im Blick zu haben: Was wollen wir am Ende dieses Schreibjahres erreicht haben? Was wollen wir in fünf oder zehn Jahren erreicht haben?

Schritt 3: Realistische Ziele verfolgen

Von all den Tagträumereien ist es wichtig, jene zu verfolgen, die auch tatsächlich in absehbarer Zeit erreicht werden können. Das Ziel, in einem Jahr 100’000 Bücher zu verkaufen, ist absolut unrealistisch für Leute wie uns. Ein Newsletter-Stamm von 300 Personen ist schon wahrscheinlicher.

Unser Hauptziel: E-Mail-Abonnenten gewinnen

Ja, richtig: Wir wollen zurück zum guten alten E-Mail-Marketing (wir reden hier absichtlich nicht nur von «Newsletter“, denn der ist nur ein Teil davon). Denn das E-Mail-Marketing hat ein paar unschlagbare Vorteile gegenüber den Sozialen Medien, hier kurz zusammengefasst die in meinen Augen wichtigsten:

Du entscheidest alleine, keiner mischt sich ein

Immer wieder sehe ich Facebook-Seitenbetreiber jammern, dass Facebook wieder die Reichweite einschränkt, oder dass auf Twitter der Post in der Flut von tausenden von anderen Tweets untergeht.

Sehen wir es mal realistisch: Facebook, Twitter und Co. sind nicht dazu da, dass wir unseren Spass haben können. Sondern diese Plattformen sind knallharte, erfolgsorientierte Unternehmen, die mit uns Geld verdienen wollen.

Und das machen sie einerseits mit Werbung, andererseits damit, dass sie Firmen oder eben uns Autoren dazu bringen, Beiträge mittels Bezahlung zu «pushen“, und sie somit einer grösseren Zielgruppe zugänglich zu machen.

Mit dem E-Mail-Marketing hast du alles selbst in der Hand. Du musst nicht fünfmal pro Tag twittern, damit man sieht, was du sagen willst. Es existiert keine Zeichenbeschränkung und dein Newsletter wird nicht schlechter gewertet, nur weil du darin drei Links auf deine Webseite platziert hast.

Und das Wichtigste: Du entscheidest selber, wann und wie deine Leser welche Infos von dir erhalten.

Du bist unabhängig von der Willkür der Social Media Plattformen

Okay, wenn wir es argumentativ auf die Spitze treiben, sind wir im Internet nie unabhängig. Aber wenn wir die Sozialen Medien mit einem Newsletter-Anbieter vergleichen, punktet E-Mail-Marketing definitiv mit seiner Unabhängigkeit.

Deine gesammelten Newsletter-Kontakte gehören dir und nicht dem Newsletter-Anbieter. Während die Sozialen Medien lediglich Kontakte miteinander verknüpfen (und diese Verknüpfungen auch wieder lösen oder eben einschränken können), besitzt du mit deinen E-Mail-Abonnenten eine solide und verlässliche Basis.

Deine Abonnenten haben sich die Mühe gemacht, sich über das Formular auf deiner Webseite einzutragen und haben die Anmeldung bestätigt. Sie sind aktiv auf dich zugegangen und haben gezeigt, dass sie Interesse daran haben, dass du sie mit News, Hintergrundinformationen oder Leseproben versorgst.

Diese Leser sind viel mehr wert als jene, die dir (und hunderten anderen) auf den Sozialen Medien mit nur einem Klick folgen.

Wir wollen unser Schicksal nicht dem Zufall (Social Media) überlassen, sondern zurück zu unserer eigenen Webseite und zum E-Mail-Marketing. Deshalb werden wir den Fokus darauf legen, Leser auf unsere Webseiten zu leiten, und sie dazu bringen, sich anschliessend für unseren Newsletter anmelden.

Wie wir Newsletter-Abonnenten gewinnen wollen

Für den Anfang werden wir dies auf unseren Webseiten mit regelmässigen Mails zu unserem Blogroman (wir schreiben einen vollwertigen Roman, teilen ihn auf 52 Teile auf und veröffentlichen diesen wöchentlich) und Updates, Hintergrundinfos und Schnipsel rund um unser Schreibjahr versuchen.

Ziel davon ist es, einerseits interessierte Leser auf unsere Webseiten zu bringen, andererseits unsere Sichtbarkeit im Netz zu erhöhen.

Darum werden wir den Blogroman auf verschiedenen Plattformen bewerben:

Die beiden Plattformen Sweek und Wattpad sind Webseiten, die Autoren und Leser zusammenführen. Auf diesen können kostenlos Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht und gelesen werden. Diese beiden Plattformen bespielen wir mit dem Ziel, unsere Sichtbarkeit im Netz zu erhöhen und dadurch wiederum interessierte Leser auf unsere Webseiten zu bringen. Ob und wie gut das funktioniert, davon werden wir dir regelmässig berichten.

Unser Ziel ist es also, in einem Jahr je 300 Newsletter-Abonnenten mittels zu gewinnen. Wir werden sehen, wie weit wir am Ziel vorbeischiessen (egal, ob drunter oder drüber — wir hoffen ja, drüber ;)).

Mehr zum Thema E-Mail-Marketing …

… erzählen wir in einem weiteren Beitrag, da dieser nun doch ein bisschen länger geworden ist. Dort gehen wir dann auf die technischen Aspekte ein; also welche Newsletteranbieter es gibt, wie du Leser auf deiner Webseite für den Newsletter begeistern kannst und was es sonst noch für Tricks gibt, um Leser zur Anmeldung zu bewegen.

Und wir werden schliesslich noch auf die Inhalte eingehen, mit denen wir unsere Abonnenten (hoffentlich) begeistern. Aber da wir das selber noch nicht genau wissen, wie wir da am besten vorgehen, folgt der Beitrag zu diesem Thema erst in ein paar Wochen.


Wie bewirbst du deine Bücher — oder wie bewerben deine Lieblingsautoren ihre Bücher? Wie informierst du dich darüber, wer was neues Tolles geschrieben hat?

Wir würden uns über einen Kommentar von deiner Erfahrung dazu freuen! 🙂