Heute erzähle ich euch ein bisschen was darüber, wie ich von der Bier-Idee zu meinem Whisky-Projekt gekommen bin. Oder kurz: Was schreibe ich (Carmen) in den nächsten 12 Monaten.
Nochmals als Überblick: Mit dem Bier-Projekt werden Yvonne und ich innerhalb von zwölf Monaten sechs Manuskripte schreiben. Mehr Details dazu, wie wir darauf gekommen sind und was wir uns dadurch erhoffen, könnt ihr hier nachlesen: Warum und wie wir in einem Jahr sechs Romane schreiben
Ursprünglich hatte ich vor, sechs Romane in sechs unterschiedlichen Genres zu schreiben. Ich hatte gerade meine Cyberpunk-Trilogie abgeschlossen und sehnte mich nach Abwechslung. Ich wollte mir ein Projekt vornehmen, bei dem ich von Roman zu Roman entscheiden kann, worauf ich gerade Lust habe.
Aber wie es mit ursprünglichen Ideen so ist, kommt am Schluss dann doch alles anders. Deshalb schreibe ich nun also sechs Romane einer zusammenhängenden Urban Fantasy Reihe mit dem Titel »Die Aventüren der Bonnie Bahookie«. Oder wie wir es intern nennen: Das Whisky-Projekt.
Glenna war zarte 23, als sie als Cabaret-Tänzerin unter dem Namen Bonnie Bahookie im Paris der Goldenen Zwanzigern ein verlockendes Angebot erhielt. Ein Wesen der Anderswelt vermachte ihr die Fähigkeiten, die Wahrnehmung anderer Menschen zu manipulieren sowie ein unnatürlich langes Leben. Trotz der damit verbundenen Kosten führte sie damit 90 Jahre lang ein Leben in Saus und Braus und bereiste die Welt an der Seite ihrer großen Liebe.
Heute ist sie 117 Jahre alt, lebt in einem kleinen Kaff in Irland und ihre Liebsten sind alle den Alterstod gestorben. Ihrer Meinung nach höchste Zeit, selber den Löffel abzugeben. Aber zuerst gilt es den Nachbarsjungen vom Todeshund des Feenvolks zu retten. Eine letzte gute Tat, auch wenn sie damit riskiert den Zorn des Anderswelt auf sich zu ziehen.
Grundidee – Von Bruce zu Priscilla zu Glenna
Seit vielen Jahren höre ich mir wöchentlich den Autoren-Podcast »Writing Excuses« an. Season 10 des Podcasts ist als eine Art Schreibkurs aufgebaut. Die vier Autoren des Podcasts haben darin den Schreibprozess von der Ideenfindung bis hin zur Veröffentlichung besprochen mit passenden Schreibaufgaben. 2016 hatte ich mir vorgenommen, diese Masterclass mit den gestellten Aufgaben von A-Z durchzuziehen. Leider bin ich damals nur bis zu Folge 16 gekommen. Aber was davon geblieben ist, ist meine Idee zu »Magic Priscilla«.
Auf meinem Blog könnt ihr Schritt für Schritt nachvollziehen, wie diese Idee genau entstanden ist: Writing Excuses Masterclass
(Insbesondere die ersten paar Folgen dieser Masterclass mit den dazugehörigen Aufgaben lege ich jedem Autor ans Herz. Viel zu oft geben wir uns mit den erstbesten Ideen zufrieden, obschon man mit ein paar einfachen Kniffen etwas ganz Frisches und Innovatives kreieren könnte.)
Die zwei Aufgaben, die mich schlussendlich zu der Grundidee von Bonnie Bahookie geführt haben, lauteten:
- Lass dich von einem Musikstück inspirieren.
- Ändere das Alter und Geschlecht von jedem Charakter, der bisher vorkommt.
Durch Bruce Springsteens Lied »Magic« habe ich mich zu dem Trickmagier Bruce inspirieren lassen. Nach der zweiten Aufgabe wurde daraus Priscilla, eine ältere Dame, die während der Goldenen Zwanziger ihr Publikum mit Magie um den Finger zu wickeln wusste.
Als ich und Yvonne an einem Abend Ideen hin und her geworfen haben, habe ich die Dame wieder ausgegraben. Und nun wird sie mich die nächsten 12 Monate lang begleiten.
Planung
Der nächste Schritt war zu entscheiden, wie eng diese sechs Teile zusammenhängen sollten. Bei meiner Cyberpunk-Trilogie hat es durchaus Dinge gegeben, die ich im Voraus besser hätte planen können. Dieses Mal wollte ich sichergehen, dass ich mir weniger Stolpersteine in den Weg legte.
Ich habe mich dafür entschieden, dass »Die Aventüren der Bonnie Bahookie« sechs in sich geschlossene Geschichten geben soll. Sie können in chronologischer Reihenfolge gelesen werden und verfolgen einen überspannenden Plot. Dieser Plot wird nach sechs Bänden abgeschlossen sein.
Als Nächstes habe ich Ideen zusammengetragen, die ich gerne in den sechs Geschichten drin haben möchte. Dabei kristallisierten sich folgende Ziele heraus:
- Jeder Teil soll an einem anderen Ort spielen.
- Jeder Teil soll die Mythologie, Sagen oder Fabelwesen des entsprechenden Ortes inkorporieren.
- Die Geschichten sollen Rückblenden beinhalten von Glennas/Bonnies glamourösen Vergangenheit im Paris der 20er Jahre.
Und mit diesen Entscheidungen ging es dann auch schon an das Plotten des ersten Romans.
Erste Herausforderungen
Zum allerersten Mal schreibe ich eine Geschichte, in der Magie eine Rolle spielen wird. Das bedeutete schon einmal eine erste Hürde, die es zu überwinden galt. Wiederum Writing Excuses kam mir da zu Hilfe. Ihre Episode »Magic Systems«, sowie die darin erwähnten Magic Laws von Brandon Sanderson haben mich auf den rechten Pfad geführt bezüglich der Entscheidung, wie »hart« oder »weich« mein Magiesystem werden soll. Zu dem Zeitpunkt wusste ich jedoch noch nicht viel mehr darüber, wie das Ganze schlussendlich dann wirklich funktionieren wird.
Was ich aber wusste, war, dass mein Magiesystem auf Whisky basieren soll. Ganz einfach, weil ich hoffte, damit mal etwas anderes zu machen. Und weil ich Whisky mag. Und damit kriege ich jetzt auch noch wunderbar die Kurve zum Titel des Beitrags, nicht wahr?
Dies also soweit zur Entstehungsgeschichte von »Die Aventüren der Bonnie Bahookie«. Ab Juli werdet ihr den ersten Teil bereits lesen können. Ich hoffe, dass euch dieser Beitrag etwas neugierig darauf und auf die Blogbeiträge gemacht hat, die ich dem Zusammenhang schreiben werde.
Ausblick
Im Verlaufe der nächsten Monate könnt ihr euch also schon mal auf Beiträge zu folgenden Themen freuen:
- Tipps zur Ideenfindung
- Wie plane ich eine Serie / eine Trilogie / eine Reihe?
- Harte und weiche Magiesysteme
- Meine Top 10 Autorenpodcasts & -blogs